MVG noch nicht zu Gesprächen bereit!


Liebe Münchner KommilitonInnen,

Anlässlich einer ersten Reaktion der Münchner Verkehrsgesellschaft mbH möchten wir für die anstehenden Aktionen im Streit um ein Semesterticket motivieren. Wir verweisen auch auf unsere entsprechende Pressemitteilungen unter www.semesterticket-muenchen.de

Münchner Verkehrsposse: MVG torpediert seit Jahren Bemühungen um Semesterticket und droht gleichzeitig den Studierenden – wir lassen uns von der MVG weder narren noch erpressen

In einer Pressemitteilung vom 28.05.2010 nimmt MVG-Geschäftsführer Herbert König Stellung zu den von uns erhobenen Vorwürfen. Kaum mehr verhüllt wird uns Studierenden nachgesagt, wir strebten durch ein Semesterticket eine Bereicherung auf Kosten der übrigen Fahrgäste an. Eine Unverschämtheit!

Erneut schiebt die MVG in Person ihres Königs den Schwarzen Peter allein dem Freistaat Bayern zu, ergo dem Steuerzahler. Zwar war es der Freistaat, namentlich die Minister Zeil und Heubisch, die die Verhandlungen für gescheitert erklärt haben. Die Ursache dafür war allerdings nicht die Erhöhung der Ausfallbürgschaft (wie seitens der MVG behauptet), sondern die absolut nicht nachvollziehbare Einforderung dieses Geldes in jedem Fall – unabhängig von tatsächlich auftretenden Mindereinnahmen.

Die MVG hätte so Ihren Haushalt saniert mit dem Vermögen der Studierenden (via Studiengebühren) und dem Vermögen aller (via Steuergelder). Des weiteren sei die „leichte Erhöhung“ der Ausfallbürgschaft einer „allgemeinen MVV-Tariferhöhung“ geschuldet. Es geht um eine Differenz von knapp 25%!

Machtkampf zwischen MVG und MVV wird auf dem Rücken der Studenten ausgetragen

In den Verhandlungen um ein Semesterticket war der Verkehrsverbund MVV, eigentlich für das Tarifliche zuständig, stets kooperativ. Der Juniorpartner MVG macht dem MVV diese Kompetenz streitig und zeigt exemplarisch beim Tarif für Studierende die Inkompetenz auf diesem Gebiet. Denn für diese weiteren Vorgänge zeichnet die MVG hauptverantwortlich:

Juli 2008: Abbruch der Verhandlungen unter falschem Vorwand, weil das v.A. von Verkehrsbetrieben gewünschte Einkomponentenmodell wegen eines zu hohen Pflichtbetrags juristisch nicht umsetzbar ist, was im Vornherein klar war. In der Studie tauchte dieses gar nicht umsetzbare Modell dennoch auf. Die Interpretation der MVG war: Wenn 67% für das Einkomponentenmodell sind, 24% für das Sockelmodell und der Rest dagegen, das Einkomponentenmodell jedoch rechtlich undurchführbar, sind nur noch 24% überhaupt für ein Semesterticket. Man hat also alle Befürworter des Einkomponentenmodells zu den Gegnern gerechnet und die Verhandlungen für beendet erklärt.

Anfang 2009: Hochtreiben (durch die MVG) des bisher mit dem MVV (immer noch für das Tarifliche zuständig) diskutierten und im Stadtrat präsentierten Sockelbetrages auf mehr als das Doppelte bei gleichzeitiger Verschlechterung der Rahmenbedingungen. Ein solcher Sockelpreis von knapp 80€, für den man nur zu Nebenzeiten und damit kaum zur Uni fahren könnte, war an der LMU so nicht mehrheitsfähig. In Stuttgart gibt es ein funktionierendes Sockelmodell mit Basispreis von 38,65€.

Ob man 38,65€ oder knapp 80€ verpflichtend zahlen muss, ist für Studierende ein nahezu existenzieller Unterschied. Die MVG blockiert die Einführung dessen, was bundesweit und konkret in Stuttgart seit Jahren Erfolg hat.

König droht mit „Negativspirale“: „Dann müssten wir die Leistung im Ausbildungsverkehr entsprechend reduzieren.“ – Studenten: Wehrt euch!

Was will die MVG am Leistungsangebot noch verschlechtern, nachdem in den letzten Jahren der Ausbildungstarif für Auszubildende, Schüler und Studierende stets um fast das Doppelte im Vergleich zur IsarCard stieg; alle Zeitkartentarife bis auf den Ausbildungstarif im Abo erhältlich sind und Angestellte mit dem JobTicket sowieso schon günstiger fahren als ihre eigenen Kinder?!

Wenn sich die MVG korrekter verhalten würde, könnte man auch eher den Freistaat in die Pflicht nehmen – wir haben an des Königs Fehde mit dem MVV und dem Schwarzen-Peter-Spiel mit dem Land Bayern KEIN Interesse. Zeigt euren Unmut, nutzt Alternativen! Und schickt eure Ideen an semeti-gewinnspiel@fs.tum.de Herzlichen Dank!

Euer AK Semesterticket