Pressemitteilungen Heubisch, Zeil & Ude – Reaktion der Studierenden: Formfehler lässt Ticket scheitern


Pressemitteilung des AK Semesterticket vom 30.04.2010:

Kein Verständnis für Unfähigkeit der bayerischen Ministerien – Studierende erfahren aus Pressemitteilung von angeblichem Formfehler beim Semesterticket

Die Studierendenvertreter von Hochschule München und TU München sind verärgert über die Pressemitteilung der Minister Heubisch und Zeil zum Semesterticket. „Sich auf diese Art mit einem Formfehler aus der Verantwortung zu stehlen ist ignorant“, fasst Anian Kammerloher von der TU München die Situation zusammen. „Dennoch bleibt der Freistaat in der Pflicht, sich aktiv um ein Semesterticket zu bemühen. Wir nehmen die Ministerien hier beim Wort, die in ihrer Pressemitteilung eine Bezuschussung prinzipiell zusagten.“ Damit könnte Bayern nach jahrelanger Diskussion die Lücke zu anderen Bundesländern schließen, in denen ein Semesterticket nicht bloß eine Wunschvorstellung ist.

Die Mehrheit der Studierenden in München ist mit dem aktuellen Ausbildungstarif II des MVV nicht zufrieden – gerade deswegen sprachen sie sich im letzten Jahr an der TUM und HM mit großen Mehrheiten für das teuerste Semesterticket Deutschlands aus. Die Münchner Situation betrifft Auszubildende, Schüler und Praktikanten in gleichem Maße, während Angestellte großer Unternehmen günstiger fahren. „Hier von einem günstigen, weil subventioniertem Tarif zu sprechen, zeugt von Unkenntnis in der Sache“, ergänzt Sandro Steger von der Hochschule München. „Bei einem, auch für die LMU-Studierenden attraktiven Angebot, wäre eine Semesterticket schon längst beschlossene Sache.“

Trotzdem lag zwei Wochen nach der Abstimmung im letzten Jahr die Lösung bereits auf dem Tisch: die Drittelung einer Ausfallbürgschaft zwischen Stadt, Freistaat und Hochschulen für ein 2-jähriges Pilotprojekt. OB Ude und die Präsidenten von TUM und HM kamen schnell überein, und auch Staatsminister Heubisch verkündete am 25. März, man wäre „ein gutes Stück weitergekommen“. Nachdem knapp fünf Monate den Ministerien für die Klärung der Formfragen nicht reichten, steht nun ausreichend Zeit zur Verfügung, ein Semesterticket für 2011 zu realisieren.

Wie die letzten sechs Jahre stehen wir auch weiterhin für konstruktive Lösungen und Gespräche zur Verfügung!


Pressemitteilung von Ministern Heubisch und Zeil vom 29.04.2010

Heubisch und Zeil bedauern, dass Münchner Semesterticket zunächst nicht eingeführt werden kann – Wissenschaftsminister Heubisch und Bayerns Wirtschaftsminister Zeil: „Verständnis für Enttäuschung der Studierenden“

Bayerns Wirtschaftsminister Martin Zeil und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch bedauern es sehr, dass das Münchner Semesterticket derzeit nicht realisiert werden kann. Zeil und Heubisch: „Die unentschlossene Haltung der Verkehrsunternehmen hat letztlich dazu geführt, dass eine finanzielle Unterstützung des Tickets nicht mehr möglich ist, weil der Nachtragshaushalt 2010 vom Landtag mittlerweile verabschiedet wurde.“


Pressemitteilung von Oberbürgermeister Ude vom 29.04.2010

Semesterticket: OB Ude bedauert Nein des Freistaats

Oberbürgermeister Christian Ude bedauert sowohl im Namen der Landeshauptstadt als auch im Namen des Münchner Verkehrsverbundes das Nein des Freistaats Bayern zu einer Mitfinanzierung eines Semestertickets für die Studentenschaft der Technischen Universität München (TUM) und der Hochschule München (HM). Damit sei die Idee eines Semestertickets „zumindest auf mittlere Sicht gescheitert“.